Lasst uns nie vergessen...

Lasst uns nie vergessen, dass ohne Liebe und ohne bewusste Menschen, die wirklich ihr Bestes geben, um Seine Liebe bedingungslos in ihrem täglichen Leben zu praktizieren, unsere großartigsten Träume und Bestrebungen gleichsam in Welten umhertreiben, die sich niemals hier auf Erden manifestieren können, um zu helfen, die Schönheit Seines eigenen Sehnens zu erfüllen:

„Ich war ein verborgener Schatz und liebte es erkannt zu werden;
also erschuf Ich dieWelt, auf dass Ich erkannt würde." 

Hadith des Propheten Mohammed, Friede und Segen sei mit ihm
 

Gute Nahrung werden

Hinweis für Köche von Bulent Rauf:
Nun wisse, dass Kochen eine Kunst ist. Es ist auch ein wesentlicher Bestandteil der inneren Schulung, weil es ein zweifaches Mittel des Dienens ist: Dienst an der Menschheit und Dienst an der Nahrung, die zubereitet wird

Ein Mensch kann keinen höheren Zustand als diesen erreichen: alle anderen Formen des Lebens in dieser Welt finden ihre Möglichkeit zur Erreichung eines höheren Zustandes durch ihre Zusammenarbeit mit dem Menschen. Die einzige Möglichkeit für die Sublimierung einiger Mineralien, Gemüsearten und Tiere in eine höhere Lebensform ist das Kochen.

Aus diesem Grunde bezeichnet der Derwischorden der Mevlevis , der sich den grossen Heiligen Jelalu'ddin aus Rum zum Vorbild genommen hat, die innere Schulung der Novizen als „Kochen“ und das Gelingen als „Geschmack“. Diejenigen, die Zutaten zum Essen benutzen, ohne die besten Entfaltungsmöglichkeiten dieser Zutaten in Betracht zu ziehen, setzen das Dienen, die Achtsamkeit und den Wert des Lebens herab.

Darum ist das Kochen nicht eine Mischung von verschiedenen Zutaten, sondern eine harmonische Komposition von künstlerischem Wert, nahrhaft und transzendent, das den Zutaten ebenso wie der Komposition im Allgemeinen die bestmögliche Entfaltung gibt.
Es sollte nur unternommen werden in einer Haltung tiefen Respekts und der Rücksichtnahme und der vollen Achtsamkeit für die Fülle und Güte der Göttlichen Ordnung.
Wisse – es gibt keinen Ausdruck der Göttlichen Manifestation ohne Schönheit. Die Schönheit des Geschmacks (dhawq) ist eine unbedingt erforderliche Zutat der essentiellen (in allen Bedeutungen) Komposition. Wäre es in der Göttlichen Ordnung der Dinge so vorgesehen, dass die Menschen wie das Vieh weiden sollten, gäbe es überhaupt keine Notwendigkeit zu kochen, aber da dies nicht der Fall ist, ist es ein Irrtum, zu denken, dass aller Nahrungswert der Pflanzen nur in ihrer rohen oder ungekochten Form liegt. Daher müssen gewisse Früchte und Gemüse sorgfältig gekocht werden, bevor man sie essen kann. Das menschliche Wesen hat weder Schlund noch Kropf. Folglich ist es ein unermesslicher Irrtum zu denken, die Menschheit könnte oder sollte die Sitten der Vögel oder anderer Tiere nachahmen. Wisse denn – Kochen ist eine Verantwortung in Aufmerksamkeit und klarer Übersicht, wobei zu wenig oder zu viel gekocht gleichermaßen tadelnswert ist.

Möge das Himma des grossen Heiligen, der bis zu seinem Tode Rumis persönlicher Koch war, Shamsuddin Ateshbaz Wali, mit dir sein, der du in diese Küche kommst, um zu dienen.

(aus „Addresses II" von Bulent Rauf, Beshara Publications, 2001)

Wir müssen genügend gekocht werden (9:32 Min., Hören Sie Reshad Feild in Hazelwood House, 16. Mai 2009) (Hören Sie andere Ausschnitte aus Vorträgen von Reshad Feild)  

Alchemie des Herzens

„Die Seele ist eine wissende Substanz."

„Wissen führt uns zur Liebe. Ohne Wissen kann Liebe, die reine Energie ist, nicht verankert, nicht offenbart werden."

„Wissen und Liebe müssen sich im Gleichgewicht befinden, im Gleichgewicht auf Grund der Sehnsucht des Herzens nach dem Geliebten."

„Die Alchemie des Herzens ist jene vollständige Transformation im Innern des Menschen, die notwendig ist, damit Gnosis, die Erkenntnis Gottes, möglich wird."

„Das Herz wird zum einzigen Ort, der groß genug ist, die Essenz Gottes zu beherbergen."

(aus „Schritte in die Freiheit" von Reshad Feild, Kapitel „Alchemie des Herzens")
 

Transformation

„Wir sind die Brücke zwischen Himmel und Erde, und wir können zu Gott zurückkehren, indem wir alles opfern, was wir glauben zu sein, und uns zugleich zum Kanal des göttlichen Willens hier auf Erden machen."

„Die Zeit ist nicht morgen. Sie ist jetzt."

Das Werk der Transformation bedarf bestimmter Übungen Auch wenn uns die besten Theorien der Welt gegeben würden, so bewirken diese nicht notwendigerweise etwas, solange wir sie nicht in die Praxis umsetzen. [...]
Der Zweck aller Übungen ist Transformation. Mit nichts anderem befasst sich eine „wirkliche“ Schule. Die meisten Menschen schließen sich einer spirituellen Schule an, um etwas für sich zu erhalten. Sie meinen, diese Übungen seien für die Entwicklung ihres Selbst gedacht, während sie in Wirklichkeit der Transformation des Selbst dienen, nicht dessen Entwicklung. Dies erfordert allerdings, dass wir unsere Konzepte über das Selbst aufgeben, sonst ist Transformation nicht möglich. Sie beinhaltet wirkliche Veränderung, und damit etwas Neues entstehen kann, muss etwas anderes sterben.

Ein weiteres Missverständnis besteht in der Auffassung, wir könnten uns aus eigener Kraft transformieren. Transformation geschieht mit und für uns und hängt von der Arbeit ab, die wir tun. Die Leute reden oft über das „An-sich-selbst-Arbeiten", ohne zu wissen, was es bedeutet. Man kann nicht Persönlichkeit durch Persönlichkeit transformieren. Wenn Sie an sich selbst arbeiten - was arbeitet dann woran? Wenn Sie versuchen, das Ego mit dem Ego zu zerstören, dann erzeugen Sie lediglich eine tausendköpfige Schlange. Was können Sie also tun? Man sagt: Liebe kann Kupfer in Gold verwandeln. Liebe wird die Persönlichkeit zum Schmelzen bringen, weil Liebe alles in sich erlöst. Wir müssen uns erlauben, geliebt zu werden, das heißt, uns durch das Feuer der Liebe verwandeln lassen.

Wir sind weiterhin von unserer Wichtigkeit überzeugt. Ständig denken und sagen wir:  „Ich, ich, ich." Solange wir dieses Ich-Gefühl nicht überwinden, können wir den nächsten Schritt in der Oktave nicht tun, den Schritt ins Herz nämlich, den Schritt in die Liebe. Wir sind nicht wichtig, jedenfalls nicht wichtiger als dieses große wundervolle Universum. Wir sind nicht wichtiger als irgendjemand sonst, doch wir glauben, wir seien es, mit all den Ansprüchen, die wir jeden Tag stellen. Wir verlangen von anderen, sie sollten so sein, wie wir es wünschen. Wir verlangen, glücklich zu sein, wir verlangen unsere wichtigen Erfahrungen. Solange wir noch irgendetwas für uns selbst verlangen, stecken wir im Ich-Zentrum fest und können nie das „große Wasser" überqueren.

Das Geheimnis der Überquerung des großen Wassers liegt im Durchbrechen dessen, was ich die „Kuppel“ nenne, die sich zwischen dem Solarplexus und dem Herzen befindet. Diese Kuppel stellt eine Art Filter zwischen unseren höheren und unseren niederen Aspekten dar. [...]
Der Schlüssel zur Entspannung der Kuppel und zum Eintritt ins Herz hat mit dem Atem und mit der Einstellung zum Dienen zu tun. Wenn wir lernen, aus unserem Herzen Liebe auszuatmen im Dienst an allem, was uns umgibt, dann leisten wir unseren Beitrag zu Gottes Werk, das ohne uns nicht gelingen kann.

(aus „Alchemie des Herzens" von Reshad Feild, Kapitel „Transformation")

In der Schule des Lebens II

 

Fraglos - Alles ist da.

Jedes Wesen und Ding

flüstert dir Antwort zu.

Die Frucht

neigt sich zum Mund.

Wozu dein Schreien?

Suchen -was soll's?

Du bist

schon längst 

gefunden.

Alles ist da.

Alles ist dein.

Weit offen

das Tor.

Kram nicht

nach dem Schlüssel.

Komm

ins Sein!

 

Gerda Benzler